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522 Route 81. KOKFU. Von Venedig-Triest

Theater: Teatro Grande, 1895 nach dem Muster von S. Carlo in
Neapel erbaut, unweit der Porta Reale, im Winter italienische Oper;
Sommertheater, südl. vom Gymnasium.

Seebäder (80 L.-1 Dr.) und Wannenbäder in der Badeanstalt bei der
Punta S. Nicolò.

Korfu, ital. Corfù, griech. Kérkyra, die Hauptstadt der gleich-
namigen
Insel, Sitz eines griech. und eines römisch-kath. Erz-
bischofs
, mit 27400 Einwohnern (4000 röm. Katholiken, 2700
Juden), ist eine der wohlhabendsten Städte des jetzigen Griechen-
lands
. Der geräumige Hafen ist durch ansehnlichen Handel belebt,
Hauptausfuhrartikel ist Olivenöl. Die von den Venezianern an-
gelegten
Festungswerke, die malerisch auf einem Doppelfelsen östl.
der Stadt im Meere gelegene Fortezza Vecchia und die Fortezza
Nuova
im NW., haben ihre Bedeutung verloren. In den schmalen
Straßen herrscht reges Leben, Verkehrssprachen sind Griechisch
und Italienisch.

Kerkyra, lat. Corcyra, die größte (719qkm) und wichtigste der ionischen
Inseln, wurde von den Alten für Scheria, das Land der Phäaken und
ihres Königs Alkinoos, gehalten. Früh von Korinth kolonisiert, entwickelte
es sich zu einer der Mutterstadt gefährlichen Macht und war eine der
nächsten Veranlassungen zum Peloponnesischen Kriege. Der mittelalter-
liche
Name Korfu scheint aus Korphus entstanden zu sein und zunächst
die beiden Felshöhen der alten Festung bezeichnet zu haben. In den
Jahren 1386-1797 stand Korfu unter venezianischer, von 1815 an mit den
übrigen ionischen Inseln unter englischer Oberhoheit, bis es 1864 an das
Königreich Griechenland überging.

Die Insel zählt jetzt 91000 Einwohner. Ihre landschaftliche Schönheit,
zu der, neben dem Wechsel von Berg und Ebene, steilen Uferfelsen und
Buchten, der Wasserreichtum, die üppige Vegetation und der alte Wald-
bestand
beitragen, sowie die von Mitte März bis in den Juni hinein, im
Herbst bis Anfang November meist milde und gleichmäßige Witterung,
und schließlich die guten Straßen, die die Engländer allenthalben an-
gelegt
haben, machen einen mehrtägigen Aufenthalt lohnend.

Man durchschreitet vom Hafendamm den Hof der Dogana, wendet
sich dann gleich l. an dem kleinen Hôtel de Constantinople vorbei
und folgt der aussichtreichen Strada sulle Mura, welche sich um
die Nordseite der Stadt zieht und an der Esplanade neben dem
Königl. Palast mündet. Man kann aber auch von der Dogana aus die
Nikephorosstraße, die belebte Hauptstraße der Stadt, einschlagen,
die ebenfalls bergan in 5 Min. zur Esplanade führt. Kurz davor
an einer l. abzweigenden Straße die Kirche S. Spiridione, und
ebensoweit r. von der Nikephorosstraße das noch aus der Venezianer-
zeit
stammende Teatro Vecchio, jetzt Bürgermeisterei.

Die Esplanade (Spianata) ist der Platz zwischen der Stadt
und der alten Festung. Stattliche Häuser mit Arkaden im Erd-
geschoß
begrenzen die Westseite. Im N. erhebt sich der

Königl. Palast, im Beginn der englischen Herrschaft für
den Lord-Oberkommissar aus grauem Maltastein erbaut, mit dem
Thronsaal und dem Sitzungssaal des ehem. ionischen Senats. Ein-
gang
durch eine westl. Seitentür (Trkg.). Eine Marmortreppe führt
zum I. Stock. Oben, an der Treppe, ein ruhender antiker Löwe.